Sizilien ist von vielen Völkern erobert worden, von den Phöniziern, den Griechen, den Römern, den Arabern, den Normannen, den Bourbonen. 
Die Individualisten unter den Reisenden werden es schätzen, dass sich die Sizilianer einer Eroberung durch den Massentourismus mit seinen unliebsamen Begleiterscheinungen erwehren konnte. Dessen ungeachtet sind uns Menschen aller Länder sehr willkommen.
Sie als Gäste zu empfangen, ihnen menschlich zuvorkommend und mit Respekt und Höflichkeit zu begegnen, entspricht unserer sizilianischen Lebenshaltung und auch heute noch spürbaren Tradition.
Die Kulturgüter aus allen Epochen sind auf Sizilien in einzigartiger Weise erhalten. Nahezu vollständig konservierte griechische Tempelanlagen, römische Villen mit herrlichen Mosaiken, arabisch-orientalisch geprägte Paläste, normannische Dome und Kastelle undbarocke Kirchen und Profanbauten bieten Ziele unvergesslicher Kunsterlebnisse. Der Ätna, aber auch Bergzüge mit etwas weniger virulentem Bewegungsdrang vermitteln Ausblicke, die sich tief in die Erinnerung der Besucher einprägen.
Herrliche Strände gibt es auf Sizilien wie Sand am Meer. Auch an sehenswürdigen Küstenstädten ist kein Mangel. Man muss sie gesehen haben. Gewiss. Aber Sizilien so richtig entdecken bedeutet nicht die Autofahrt im Eiltempo um das ausgebaute Küstenstraßennetz sondern das Kurven auf holprigen Wegen im Inneren des Eilands. Das Landschaftsbild wandelt sich von Minute zu Minute. Das Auge ruht in ständiger Abwechslung. Bergauf, bergab. Ziemlich verlassen sieht sich der Autotourist in mitten einer atemberaubend schönen Umgebung. Man kann unmöglich so oft anhalten, um die Landschaft digital festzuhalten, wie sie es eigentlich verdiente. Hirten mit einer stattlichen Herde winken dem Vorüberfahrenden. Auf den fruchtbaren Feldern geht der Landwirt sein Jahrtausend währendes Tagwerk nach.
Am Horizont Bergketten, daran Schwalbennester gleich angeklatschte Dörfer und Städte. Darüber ein von Düften durchsetzter Himmel mit einer mild scheinenden Sonne und hoch aufgetürmten weißen Wolkenbänken, die mit ihrem Schatten die weit ausgebreitete Landschaft beflecken.